Château Vigier
Ein Highlight unserer Reise hätte eine Übernachtung im Schloss Vigier mit – guess what – 27 Loch Golfplatz sein sollen. Merci JP für den Tipp. Leider mussten wir feststellen, dass das Hotel über den Winter geschlossen ist. Vigier erinnert mich an Solothurn, aber gemäss Geschichte des Schlosses haben die von Vigier von Solothurn und die Schlossbesitzer keine gemeinsamen Wurzeln.
Am Morgen wird es etwas spät. Wir nehmen die 400 Kilometer lange Etappe erst um 11 Uhr unter die Räder. Wir sind schon soweit im Westen, dass es hier erst nach acht Uhr hell wird. Deshalb schlafen wir genüsslich bis halb neun. Im Moment fehlt uns noch die neuseeländische Disziplin, das Hotel bereits vor 10 Uhr zu verlassen. So arbeiten wir beide noch eine Stunde bei Kaffee und Tee. Gemütlich!!!
Endlich en Route geniessen wir die staufreie Bahn in Richtung Bordeaux. Auf der Autobahn wird immer wieder auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen. Puy du Dome, was das ist. Ich denke an eine Kirche. Ruedi sagt, das ist ein Etappenort der Tour de France . Da piept mein SMS und eine Freundin schreibt, ob wir schon den Puy du Dome besucht hätten. Nun schaue ich auf dem Internet und es handelt sich um vulkanisches Gebirge. Die Auvergne ist bekannt für die vielfältige vulkanische Landschaft. Hier würde ich gerne mal wandern gehen.
Weitere Highlights entlang der Route schauen wir uns im Internet an. Collonge la Rouge, Uzerche, Limoges ist leider mit einem Umweg verbunden. Ich würde gerne mal die Porzellanmanufakturen, d.h. deren Output vor Ort besichtigen. Kurz vor Perigord kommen wir in Versuchung, einen Abstecher zu machen. Aber wir wollen das Schoss bei Tageslicht sehen, also fahren wir weiter.
Von der Autobahnausfahrt zum Schloss sind es 40 Kilometer durch die Bergerac Weinberge. Beim heiteren “Ortschafteraten” hatte Ruedi recht. Mir kam nur Gerard Depardieu mit Cyrano du Bergerac in den Sinn.
Um halb vier kommen wir im Schloss an. Es ist wirklich sehr imposant und der Golfplatz schön angelegt. Leider zu spät; um noch eine Runde zu spielen. Obwohl 18 Grad fühlt es sich ohne Sonne und mit Wind bereits kühl an. Das Bistro ist auch schon geschlossen, aber im Pro Shop erhalten wir ein Getränk. Wir vertreten uns noch etwas die Füsse, sehen ein paar Golfspieler müde und verschmutzt retour kommen. Das Gelände scheint ziemlich sumpfig zu sein. Also nix verpasst.
Internetempfang ist schlecht, so können wir kein Hotel buchen. Gemäss Karte ist Marmande der nächste grössere Ort mit einigen Hotels. Kurz vor Marmande auf einem Dorfplatz, wo gerade Boule gespielt wird, haben wir genügend Empfang, um ein Hotel zu buchen. Wir treffen im Hotel bei anbrechender Dunkelheit ein. Bereits zum zweiten Mal stellen wir unser Auto in ein Parking, dessen Tor nachts geschlossen wird. Ist es so gefährlich in Frankreich, selbst auf dem Land?
Silvia