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Dolphin Watching

Dolphin Watching

Bevor ich über unseren Ausflug auf das Meer vor Kaikoura zu den Delphinen erzähle, möchte ich noch nochmal kurz auf das Erdbeben im November 2016 zurückkommen. Der Betreiber und Eigentümer der Koura Bay Lodge hat uns, wie von Silvia erwähnt, einige Vorfälle geschildert. Zwei weitere «Müsterli» möchte ich an dieser Stelle wiedergeben.

Es scheint, dass die Regierung in Neuseeland nach dem Erdbeben leicht überfordert war. Rasch gehandelt hätten die Chinesen. Ab dem dritten Tag nach dem Beben wurde die Landsleute mit Helis ausgeflogen. Etwas länger mussten die Europäer und Amerikaner warten. Dann hat die Regierung in Canberra gehandelt und ein Schiff zur Evakuation der Australier geschickt. Ganz zum Schluss hat auch die neuseeländische Regierung in Auckland reagiert und ein Schiff geschickt, aber die Neuseeländer durften kein Gepäck mitnehmen. Unser Informant meint zynisch: «Einmal mehr hat es sich gezeigt, dass die Regierung nicht für die Bürger da ist, wenn man sie wirklich braucht.»

Während des Erdbebens waren wie immer im November bereits zahlreiche Touristen mit rund 700 Mietautos in der Region Kaikoura unterwegs. Die Strassen nach Christchurch und Picton waren nicht befahrbar. Somit wurden die Touristen angewiesen, die Fahrzeuge zu betanken, die Autos beim Polizeiposten in Kaikoura abzustellen und die Schlüssel auf dem Posten abzugeben. Für die Touristen war die Sache erledigt, nicht aber für die Bewohner. Nach einigen Tagen wurde Benzin und Diesel an den Zapfsäulen knapp. Die Lösung war rasch gefunden. Die Autovermieter gaben den Treibstoff der Autos frei. In einer grösseren Übung wurden die Tanks entleert und der Treibstoff konnte nochmals verkauft werden.

Wie das Foto dieses Posts zeigt, haben wir Delphine gesehen, doch am Morgen kurz nach 7 Uhr war dies nicht wirklich sicher. Ich öffne die Türe des Appartements und ich sehe Nebel. Es gibt keine Sonne. Unschön! Wir fahren wie geplant um 0830 Uhr zum Treffpunkt in Kaikoura. Vor dem Gebäude der Firma Encounter stehen schon sicher über 40 Personen. Wir werden in ein Auditorium gesetzt und sehen uns einen Werbe- und ein Briefing-Video an. Die Filme sind sehr professionell gestaltet und vermitteln einen Eindruck, was auf uns zukommt.

Um 0930 Uhr, rund eine Stunde später, geht es mit Bussen zum Hafen und wir werden eingeschifft. Für uns steht ein neues Boot mit Platz für 20 Personen bereit. Die Mehrheit der Gäste ist mit Neoprenanzügen ausgestattet. Sie werden mit den Delphinen schwimmen. Als wir den Trip gebucht haben, war das Schwimmer Kontingent leider vergeben. Die restlichen Passagiere werden sich das Treiben auf dem Meer vom Boot aus ansehen. Nach einer Fahrt von 30 Minuten erreichen wir den Ort, wo die Tiere sich aufhalten sollen. Wir haben Glück. Die Sonne hat den Nebel vertrieben und die Delphine erwarten uns. Es soll vor der Küste von Kaikoura über 2000!! Delphine geben. Sie bleiben bis ihr einziger natürliche Feind, mal abgesehen von den Jetskis, die Schwertwale (Orca) im November in die Gewässer zurückkehren.

Der Kapitän verlangsamt die Fahrt und hält an, die Schwimmer verlassen das Schiff und was dann folgt, ist in Worten kaum zu beschreiben. Die Tiere umrunden die Schwimmer und das Boot, springen und tauchen, was das Zeug hält. Die nächsten rund 60 Minuten können wir dem Treiben zusehen und Fotos schiessen. Ich bin begeistert, ein Ausflug dieser Art kann ich jedem empfehlen. Für mich jedenfalls war es ein sehr eindrückliches Erlebnis, man kann von einem Lifetime Event sprechen.

Ruedi

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