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Pōhutu

Pōhutu

Wie von Silvia berichtet, stand gestern auf der Farm in Horohoro nach dem Nachtessen ein Ausflug an den nahegelegenen Fluss auf dem Programm, eine Gelegenheit nochmals Glowworms zu sehen. Pünktlich um 21.15 Uhr ertönt Motorlärm vor unserer Schlafhütte. Ich schnappe mir die Kamera, öffne die Balkontüre und Sekunden später falle ich von der Veranda. In der Dunkelheit habe ich einen Misstritt gemacht. Der Photoapparat hat beim Sturz nichts abgekriegt, aber mein linker Fuss schmerzt richtig stark. Die Knochen und das Gelenk sind intakt.

Wir besteigen eine Art Unimog und verschieben uns zum Fluss. Unsere Frauen nehmen auf einer Bank auf der Ladebrücke Platz. Ich darf in der Kabine beim Farmer mitfahren. Leider ist es in dieser Nacht zu hell und vor allem zu trocken. Nur wenige Glowworms sind zu sehen, aber Spass hat der Ausflug trotzdem gemacht. Ich unterhalte mich auf der Fahrt mit Marius. Er erzählt mir über das Farmerleben in Neuseeland, sehr spannend, aber nicht immer ganz einfach. Die aktuelle Regierung in Neuseeland betreibt eine grüne Politik, aber neue Gesetze und Auflagen verteuern immer wieder die Produktion der Farmer. Es scheint aber, dass Marius und seine Frau Yske «ihren» Platz gefunden haben und sich wohlfühlen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Wohnzimmer der Gastgeber verlassen wir Horohoro. Diese Übernachtung war einzigartig und hat uns beiden sehr gut gefallen. Vielleicht werde ich Anfang April auf der Rückreise nach Auckland nochmals ins The Old Postoffice zurückkehren.

Wir fahren zurück zum State Highway 1 und beschliessen spontan Te Puia zu besuchen. In einem Park wird neue Maori Kunst gezeigt und es können ein aktiver Geyser und verschiedene Hot Pools bestaunt werden. Im Prospekt heisst es: «Pōhutu (‘poor-hoo-too’) is the largest active geyser in the southern hemisphere. She erupts once or twice every hour and sometimes reaches heights of 30 metres (100 feet). Pōhutu means ‘constant splashing’ in Māori.»

Wir steuern direkt zum Geyser und hoffen, dass die Eruption bald stattfinden wird. Doch wir müssen fast eine Stunde warten, bis endlich das Schauspiel beginnt. Zu Beginn schiesst das Wasser nur wenige Meter aus dem Boden. Von den angekündigten 30m ist nichts zu sehen. Doch nach etwa 15 Minuten nimmt der Druck zu und die Fontäne wird immer höher und erreicht schliesslich gut 30 Meter. Unglaublich, das Schauspiel zieht sich in die Länge und dauert fast 60 Minuten.

Wir verlassen Te Puia in Richtung Taupo, der nächsten Station unserer Reise. Trotz viel Verkehr kommen wir gut voran und erreichen den Golfplatz Wairakei nach rund einer Stunde. Wir buchen eine Runde für Sonntag, essen eine Kleinigkeit und fahren zum Hotel in Taupo. Wieder einmal beziehen wir das Zimmer in einem «Quest».

Ich froh, dass heute gegen Abend die Schmerzen in meinem linken Fusse nachlassen! Der Sturz hätte bös enden und die Reise durch Down Under vorzeitig beenden können.

Ruedi

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