Cathedral Cove Walk
Im Info Prospekt «Experience some of the Best Short Walks” werden auf der Nordinsel vier Wanderungen vorgeschlagen, eine auf Coromandel, ganz in unserer Nähe. Da Ruedi vom hauseigenen Golfplatz nicht begeistert ist (da zu trocken), kann ich ihn für eine Wanderung motivieren. Er rekognosziert und wünscht, dass wir früh losfahren, da ab 10 Uhr die Chinesen mit Booten die Gegend unsicher machen. Also ist um 7 Uhr Tagwache. Ruedi lockt mich mit einem Tee und Gipfeli aus dem Bett. Kurz vor acht Uhr fahren wir ab und nehmen die 60 Kilometer unter die Räder, also eine Stunde Autofahrt.
Da wir keine Lust auf einen Shuttle Transport haben, ignorieren wir den ersten Parkplatz und fahren zum Strand in Hahei. Es ist kurz nach 9 Uhr und wir finden rasch einen Parkplatz. Der Wanderwegweiser irritiert, er gibt an 30 Minuten bis zu einem weiteren Parkplatz und 2 Stunden 30 Miunten bis zur Cathedral Cove. Der angegebene Parkplatz ist zwar der Start zur Wanderung, aber sehr klein und im Sommer geschlossen und daher gibt es die Park and Ride Anlage mit Shuttle Bus beim Dorfeingang von Hahei.
Der Weg vom Hahei Beach zum Ausgangspunkt der Wanderung ist sehr steil, aber mit schöner Aussicht auf das Meer. Ab dem eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung ist der Weg sehr gut ausgebaut und bis auf die letzten 500 Meter fast rollstuhlgängig. Nach einer Stunde erreichen wir das Ziel. Cathedral Cove ist eine Bucht am Strandabschnitt der Mercury Bay. Sie steht unter Schutz und soll den Lebensraum von Tier und Pflanzenwelt sicherstellen. Das Küstengebiet besteht aus sehr hellem Kalksandstein (vergleichbar mit den Kreidefelsen auf Rügen). Teilweise ragen die Klippen senkrecht bis an die Wasserlinie heran. Die eigentliche «Kathedrale» ist die Höhle in der Verbindung zwischen Mare’s Leg Cove und Cathedral Cove, die eine spitz zulaufende Decke aufweist. Einmal mehr haben die Gezeiten hier ein Monument geschaffen. Die Kathedrale können wir nur von einer Seite betrachten, da der Wasserstand bedingt durch die Flut sehr hoch ist.
Auf dem Rückweg kommt uns nun ein Strom von Touristen entgegen, sie tragen feste Wanderschuhen, aber auch Flip-Flops. Mit Turnschuhen ist man bestens ausgerüsetet. Zurück beim Ausgangspunkt der Wanderung nehmen wir die Strasse nach Hahei. Gut zu wissen: findige Anwohner bieten vor ihrer Haustüre Parkplätze für NZ10$ (knapp CHF 7) an. So kommen pro Tag sicher CHF 300-400 zusammen.
Wir sind hungrig, aber in Hahei sind um 11.30 Uhr die Restaurants noch nicht offen. Ruedi erinnert sich, am Morgen einen Wegweiser zu einem Vineyard gesehen zu haben. Der Weinberg liegt etwa 9 Kilometer entfernt, idyllisch gelegen an der Cooks Bay. Einmal mehr ist hier auch Kapitän Cook vorbeigesegelt. Im Mercury Vineyard gibt es eine Pizza, einen feinen Ruccola Salat und für mich ein Glas Sparkling Rosé. Anschliessend fahren zurück ins Resort. Eine weitere Attraktion, die Hot Stone Beaches lassen wir links liegen.
Morgen beginnt bereits die zweite Hälfte meiner Reise durch Down Under. Schon etwas beänstigend, wenn man weiss, dass der zweite Teil einer Reise gefühlt jeweils noch rascher vorbeigeht. No worries, mir verbleiben noch 55 Tage und die geniesse ich in vollen Zügen.
Silvia