Schnappa Rock
Nach fünf Tagen intensiven Golfspielen ist heute «Plegeri Tag» für uns beide angesagt. Ich habe bei Ursula (vor 15 Jahren aus der Schweiz ausgewandert) ein Verwöhn- und Verschönerungsprogramm gebucht.
Ohne Wecker erwachen wir erst kurz vor 9 Uhr. Ein anständiges Frühstück auf dem Sitzplatz weckt unsere Geister. Danach heisst es mal wieder kurz ein bisschen Arbeiten. Der Abschluss “meiner” Pensionskasse ist fertig und einge Mails müssen abgearbeitet werden. Es macht schon Spass, wenn man gut ausgerüstet und mit einem leistungsfähigen Internet remote arbeiten kann.
Um halb eins fährt Ruedi mich zur Wellington Bay, die steile Strasse zum Haus von Ursula steige ich zu Fuss hoch und komme oben atemlos an. Es sind mehr als zwei Jahre vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, aber es könnten auch nur zwei Wochen gewesen sein, so vertraut sind wir gleich wieder. Ihr Studio www.harmonybeauty.co.nz ist wirklich eine Oase des Friedens. Sie ist sehr gut ausgebildet und ich geniesse die 2 ½ Stunden Behandlung. Details interessieren wohl keinen.
Wir tauschen uns über die letzten zwei Jahre aus und ich bin besonders über ihren letzten sonntäglichen Ausflug beeindruckt. Ursula und ihr Mann sind begeisterte Taucher und waren Cray Fishing, also Hummer fischen. Ich hätte mir das jetzt mit Harpune und so vorgestellt, aber sie machen das mit Lasso.
Gestern habe ich beim Clublokal des Fishing Club eine Tafel bemerkt, auf der nach meinem Verständnis die täglichen Fischereiergebnisse aufgezeichnet werden. Hier 85 Kilogramm, dort sogar 200 Kilogramm usw. Ursula klärt mich aber auf, dass es sich um einen Sportfischerwettbewerb handelt. Eine junge Frau habe kürzlich einen 300 Kilogramm Marlin (Schwertfisch) mit einer 15 Kilogramm Rute aus dem Wasser gezogen. Ich frage, ob man einen Fisch von dieser Grösse essen kann. Sie meint, er schmeckt sehr gut, aber oft werden die Fische nach dem Wägen einfach wieder ins Meer geworfen. Das ist für mich unterverständlich.
Bei einem Telefon haben wir gestern feststellen müssen, dass einige Leser in der Heimat glauben, wir erfinden Namen von Ortschaften und Beizen. So haben wir heute gleich den Beweis angeteten und beim Heimfahren von der Massage das Ortsschild von TUTUKAKA fotografiert und ein Bild vom Restaurant SCHNAPPA ROCK aus dem Archiv geholt und hochgeladen.
Über das Schnappa Rock habe ich ja vor zwei Jahren schon ausgiebig geschrieben. Zufällig hatte ich ein Buch «I won’t be home for Christmas» gefunden, das in Tutukaka spielt und die Protagonisten ein Catering vom Schnappa Rock bestellen. Im Buch sind reiche Leute mit Helikopter angeflogen und haben im Schnappa Rock gegessen. Das hatte ich damals etwas übertrieben empfunden. Doch ich konnte gestern von unserer Terrasse live miterleben, wie ein Heli angeflogen kommt und nach etwa 90 Minuten wieder in die Luft steigt, also genug Zeit für ein Essen im Schnappa Rock.
Schade, dass wir morgen wieder in Richtung Auckland los müssen und die Zeit für einen Schiffsausflug zum Poor Knight fehlt. Ein Grund, bald wieder nach Tutukaka zu kommen.
Silvia
One Reply to “Schnappa Rock”
Liebe Silvia, lieber Ruedi, na ja, die Beweise sind ja ausreichend, aber Tutukaka klingt wirklich nach Pippi Langstrumpf oder so. Schön, dass Ihr es so gut habt und Du Deine Freundin treffen konntest. Hier hat es heute extrem gewindet und kalt war es, so dass die Walking-Runde sehr, sehr kurz war. Aber wir haben das Haus wirklich verlassen. Morgen muss ich dann ins Büro. Übrigens nur noch 2019. Am 31. Dezember ist das richtig Schluss.
liebe Grüsse aus der Schweiz
Ingeborg