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Cradle Mountain

Cradle Mountain

Eigentlich wollte ich heute zum Thema „it rains on 300 days at the West Coast of Tasmania“ schreiben, aber heute ist ja auch der 356. Tag des Jahres. Zum ersten Mal seit wir in Tasmanien sind, regnet es nicht.

Bevor wir uns auf den Weg zum Cradle National Park, dem Highlight jeder Tasmanien Tour, machen geht es noch zum Ocean Beach in Strahan. Dieser Strand ist 33 Kilometer lang. Wir haben ihn gestern schon auf unserer Cruise gesehen. Ziemlich imposant; die Dünen sind bis zu 30 Meter hoch. Der Strand erstreckt sich von Hells Gates im Westen bis nach Zeehan, unserem nächsten Zwischenhalt.

Auf dem Weg nach Cradle Mountain (139 Kilometer) gibt es drei Orte: Zeehan, Rosebery und Thulla, alle im letzten Jahrhundert blühende Bergbaustandorte. In Zeehan wurde im 19. Jahrhundert Silber und Blei gefördert. Die Blütezeit war um den ersten Weltkrieg mit 10´000 Einwohnern. 1963 schloss die letzte Miene. Der Ort ist heruntergekommen. Heute leben noch 700 Einwohner hier.

Wir fahren weiter nach Rosebery. Hier wurde Zink und Gold abgebaut und das Städtchen ist noch richtig belebt, hat sogar einen hübschen, in Fronarbeit gepflegten Golfplatz. Hier machen wir unsere Einkäufe, denn unsere Lodge verfügt über eine Küche. Mitten auf der Hauptstrasse werden wir von zwei älteren Damen zu unserem Befinden und wohin des Wegs angesprochen. Die beiden Damen lachen und meinen, heute hätten wir Glück. Bei Sonnenschein sollten wir den Cradle Mountain sehen können! Ich erinnere mich, von Freunden gehört zu haben, dass dieses imposante Bergmassiv oft in Nebel gehüllt sei.

Weiter wollen wir uns aber noch den letzten Ort Tullah mit noch 160 Einwohnern anschauen. In der Lakeside Lodge, wie der Name sagt an einem kleinen See gelegen, gibt es Kaffee und Tee.

Nun müssen wir weiterfahren, wollen wir doch noch eine Wanderung im Cradle Mountain National Park unternehmen. Wir checken im Wilderness Village ein, packen aus, v.a. unsere Goodies für den Eisschrank. Dann geht es schnurstracks zum Visitor Center. Ruedi wäre am liebsten wieder umgekehrt; ja wir sind nicht die einzigen Touristen, es wimmelt von Asiaten.

Mit dem Shuttle Bus werden wir zum Lake Dove gefahren. Der See kann, wie der St. Moritzer See, zu Fuss in gut zwei Stunden umrundet werden. Ideal, um meine neuen Wanderschuhe einzulaufen. Als wir den Bus beim Lake Dove verlassen, stehen sicher 150 Leute an der Bushaltestelle, die wieder zum Visitor Center zurück wollen, denn in der Hauptsaison ist es dem Individualverkehr nicht gestattet, die Strassen im National Park zu benützen.

Die Wanderung um den See lohnt sich. Nach zehn Minuten gehen vielleicht noch 20 Prozent der Touristen weiter. Der Ausblick auf den Cradle Mountain ist exzeptionell. Bei unsere Rückkehr auf den Parkplatz, hat sich die Warteschlange aufgelöst und wir nehmen den nächsten Bus ins Tal.

Morgen geht es nochmals auf eine Wanderung. Die Wettervorhersage ist gut.

Silvia

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