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World Heritage Cruise

World Heritage Cruise

Heute bleibt das Auto auf dem Parkplatz hinter dem Hotel und wir starten um 9 Uhr im Hafen von Strahan die World Heritage Cruise auf dem Macquaire Harbour und Gordon River.

Beim Einschiffen ist der Himmel blau, wie im Prospekt abgebildet. Der Kapitän fährt zum Hells Gates, die Einfahrt vom indischen Ocean in den Macquaire Harbour. Die Meerenge ist bekannt für Strömungen und Untiefen.

Weiter geht es zu einer riesigen Fischfarm, in welcher atlantischer Lachs gezüchtet wird, ein «Big Business» an der Westküste von Tasmanien. Über 10’000 Personen arbeiten direkt oder indirekt für die Fischzucht. Gemäss dem Kapitän kommt der weltbeste Zuchtlachs aus dieser Region. Der Grund ist einfach: Hier ist das Meer sauber, so dass der Lachs ohne Zusatz von Antibiotika und Chemikalien gezüchtet werden kann.

Das Wetter verschlechtert sich und es beginnt zu regnen, als wir die berühmte Gefangeneninsel Sarah Island ansteuern. Ein wirklich übles Kapitel in der Geschichte von Tasmanien. Hier legt die Cruise einen Halt ein und die Passagiere gehen an Land.

Wikipedia meint zu Sarah Island: «Das Lager, in dem hauptsächlich männliche Gefangene untergebracht waren, bestand von 1822 bis 1833. Während seiner nur 11-jährigen Existenz erhielt es den Ruf, eines der Lager mit den härtesten Bedingungen für Gefangene zu sein. Heute ist das Lager ein Teil des UNESCO-Welterbes.  …. Die dauerhafte Abhängigkeit der Kolonie von Schiffslieferungen in Verbindung mit der abgelegenen Lage der Insel sowie die Einrichtung einer neuen Strafkolonie in Port Arthur führten 1833 zur Schließung des Lagers. Die verbliebenen Häftlinge wurden schrittweise ins Lager nach Port Arthur verlegt. Insgesamt wurden in der Strafkolonie 1’200 Häftlinge verwahrt.»

Anschliessend verlassen wir den Macquaire Harbour und befahren einige Kilometer den Unterlauf des Gordon River. Der Fluss ist gesamthaft 172 Kilometer lang. Der Fluss fliesst durch unbewohnte, kaum zugängliche Wildnis (Regenwald). Auch der südöstliche Teil des Macquarie Harbours bis hinauf in den Franklin-Gordon Rivers National Park stehen als Teil der Tasmanischen Wildnis auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Leider regnet es immer wieder sehr stark. Schade, so können wir die Naturschönheit, etwa die Wasserspiegelungen im glatten Wasser des Flusses nicht geniessen.

Auf der Rückfahrt zeigt uns die Besatzung einen Film über das Leben und Arbeiten am Gordon River. Hier wurde bis im letzten Jahrhundert Holzwirtschaft betrieben. Die Arbeitsbedingungen waren schlecht, einfache Behausungen, karges Essen, wenig Schlaf, keine Freizeit und ein sehr bescheidener Lohn. Überlebt haben nur die wirklich harten Burschen. Ich ziehe den Hut vor diesen Jungs.

Ruedi

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