Der Tag in Ballarat startet gestern Sonntag mit einem ausgedehnten Bummel durch die Stadt. Der Ort hat etwa 90’000 Einwohner und liegt 120 Kilometer nordwestlich von Melbourne. Ballarat war Mitte des 19. Jahrhunderts Zentrum des Goldrauches im Staat Victoria und wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region. 1858 wurde hier der drittgrösste australische Gold Nugget aller Zeiten gefunden. Er wog die Kleinigkeit von 62.850 Kilogramm. Dies entspricht heute einem Wert von über 2.5 Mio Schweizerfranken. Leider war die Mining Exchange geschlossen, so konnten wir kein Gold kaufen. Da aber zahlreiche Läden auch am Sonntag offen haben, nehme ich die Gelegenheit wahr, um alte verwaschene T-Shirts zu ersetzen.

Der Western Highway bringt uns anschliessend in etwas mehr als einer Stundenach Melbourne. Das Verkehrsaufkommen ist bis kurz vor Melbourne sehr schwach. So macht Autobahnfahren richtig Spass! Mit der Absicht, eine neue Hose fürs Golfen zu finden, steuern wir einen Shop mitten in der City an. Leider werden wir nicht fündig. Nach einem kurzen Lunch geht es weiter zum Hotel im Osten der Stadt. Für mich ist Melbourne nach Christchurch die Stadt der vielen Graffitis.

Obwohl der Formel 1 Tross über das Wochenende in Melbourne im Albert Parkgastiert, ist es in den Strassen recht ruhig. Das Navi führt uns quer durch die Stadt und plötzlich sehen wir auf den Dächern und Terrassen der Häuser viele Menschen stehen. Von Zeit zu Zeit hört man Motorenlärm. Was ist los? Zufällig fahren wir entlang dem Albert Park Circuit und die Boliden sind aktuell auf der Strecke. Ich nehme mir vor, das Rennen im Hotel am Fernsehen zu verfolgen. Doches klappt nicht. Im Zimmer angekommen, lege ich mich aufs Ohr und für die nächsten drei Stunden bin ich weg.

Heute Montag steht Golfen auf dem Programm. Wir essen im Zimmer aus unserer mobilen Küche. Ich suche einen Golf Course in der Umgebung. Heute müssen wir vor 14 Uhr das Spiel beenden, da dann eine Regenfront angesagt ist. Kurz vor 10 Uhr fahren wir los. Google Maps ist nicht in Form und führt uns zu einem Tennisplatz. Nach einem Anruf im Proshop finden wir das Clubhaus, diesmal ohne Navi Unterstützung.

Die ersten 9 Loch sind mühsam. Wir spielen hinter einem Vierer und Zweier Flight und benötigen mehr als 2 Stunden. Dann läuft es wie am Schnürchen. In etwas mehr als einer Stunde sind wir fertig und schon setzt der Regen ein. By the way, ich habe meine Regenausrüstung fürs Golfen in den letzten 6 Monaten noch nicht einmal ausgepackt.

Morgen spielen wir den Moonah Links Golf Course. Er wird unter dem Motto «The Home of Australia Golf» beworben und ich hoffe auf ein schnelles Spiel.

Ruedi