Food and Drinks
Nach sechs Monaten in Down Under ist es an der Zeit, sich einmal über das Essen zu unterhalten. Um es vorweg zu nehmen. Ich habe mich auf keine Experimente eingelassen und Känguru- und Krokodilfleisch nicht probiert. Die vielen toten Tiere auf den Strassen in Australien und Neuseeland haben mir die Lust auf Fleisch genommen und so hat sich mein Fleischkonsum auf der Reise massiv reduziert. Im Gegenzug kommt aber nahezu jeden Tag frischer Fisch und/oder Seafood auf den Tisch.
Egal, ob zuhause oder im Restaurant, den Tag beginne ich immer mit Kaffee, Naturjoghurt und Früchten. Nicht fehlen dürfen auch Eier, in welcher Form auch immer. Interessant ist die Tatsache, dass die Aussies und Kiwis gelernt haben, Kaffee zu kochen. So ist dieses Getränk eigentlich immer gut bis sehr gut. Speziell die Auswahl an Joghurt ist in den Supermärkten gross und auch die Qualität stimmt. Erstaunt war ich von den Preisen. So zahlt man für 500gr Joghurt bis zu 8 Schweizer Franken. Was die Früchte angeht, sind die australischen Bananen aromatischer als die Importware in der Schweiz. Das Brot kann ich nicht beurteilen, da ich auf Kohlenhydrate verzichte. Dies gilt auch für Kartoffeln, Teigwaren und Reis.
Gehen wir zum Lunch oder Dinner ins Restaurant, findet sich eigentlich immer Fish & Chips, Burger und Fleischgerichte auf der Karte. Auch ein Vegi-Teller und ein Fish of the Day werden angeboten. Die Portionen sind meistens gross. Das gilt für Fleisch und Gemüse. Mich erstaunt, dass das Essen im Restaurant im Vergleich zur Schweiz eher günstig ist. Dies gilt nicht unbedingt für den Einkauf im Supermarkt. Dort sind die Milchprodukte (Joghurt und Käse), Gemüse und Früchte sehr teuer. Dies trifft sowohl für Australien und Neuseeland zu. Für uns Schweizer sind Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sehr preiswert. Die Einheimischen beklagen sich jedoch, dass sich Fleisch und Milchprodukte in den letzten Jahren massiv verteuert haben. Dies weil hochwertiges Fleisch, Käse, Joghurt und Milchpulver nach Asien, speziell China exportiert werden.
Was Wein und Bier angeht, ist die Auswahl unglaublich gross. Das Preisniveau ist leicht höher als in der Schweiz, dies bedingt durch die hohen Steuern auf Alkohol. Ich habe beim Degustieren den Fokus auf lokale Biere, Weisswein und Champagner gelegt. Silvia hat eher die Rotweine aus Australien probiert. Wir sind uns einig: Gute Weissweine und Champagner finden sich in Australien und Neuseeland. Beim Rotwein würde wir eher australische Produkte vorziehen, fehlenden neuseeländischen Rotweinen doch die Sonnenstunden. Hahnenwasser wird in den Restaurants vielfach ohne Bestellung serviert und dies kostenlos. Werden keine weiteren Getränke bestellt, ist das auch ok. Da haben unsere Beizer bekanntlich eine andere Vorstellung.
Ich fasse zusammen: Wie bei uns haben in Down Under die Einwanderer aus Europa, Asien und Indien positives bewirkt. So kann man problemlos auf Fish & Chips, das an der jeder Ecke angeboten wird, verzichten. Dennoch ist das Gericht sehr beliebt und die Auswirkungen sind auch zu sehen. Es gibt hier unglaublich viele Menschen mit massivem Uebergewicht (Body Mass Index 30 plus). Sicher trägt auch der grosse Bierkonsum dazu bei. Trotz hohen Alkoholsteuern wird speziell im Aussieland bei jeder Gelegenheit und zu jeder Tageszeit getrunken und nicht wenig. Auf dem Golfplatz scheint bei vielen Spielern nicht das Score zu zählen, sondern die Anzahl Flaschen Bier, die auf der Runde gebechert werden. Nicht selten sind die Buggies mit einer grossen Kühlbox voll mit Bier bestückt. Das passt nicht zum Golfsport! Das Spiel ist dann auch entsprechend. Heutiges Beispiel: in der einen Hand die Bierflasche resp. den Joystick für das Elektrotrolley und in der anderen Hand den Golfschläger.
PS: Wir haben aber auch nicht wirklich Gourmet-Restaurants gesucht.
Ruedi