Pink Lake
Heute haben wir eine längere Etappe vor uns. 450 Kilometer von Adelaide nach Horsham, das Eingangstor zu den Grampians. Wir sind dann doch etwas überrascht, als uns das Navi am Morgen eine Dauer von 5 1/2 Stunden Fahrt angibt. Nun, wir brauchen alleine durch die Stadt von Port Adelaide nach Mount Osmond eine Stunde. Hier gibt es einen Golfplatz, den wir eigentlich am Vortag spielen wollten, nur 24 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Dumm nur, dass offensichtlich vier Highways ins Zentrum von Adelaide führen, um dort “im Sande” zu verlaufen. Zürich lässt grüssen. Einmal auf der M1 und dann der A8 nimmt der Verkehr drastisch ab und wir können mehrheitlich 100km/h fahren.
Nach Murray Bridge gibt es den ersten WC Halt. Habe ich schon mal erzählt, dass es eine Australien WC App gibt? Die haben wir zwar bisher nicht gebraucht, weil es fast in jedem Dorf ein öffentliches Oertchen gibt, aber beim Herunterladen von Google Map ist auch die WC App aufgepoppt.
In Tintinara, etwa nach 200 Kilometern, machen wir Mittagshalt. Wir essen ein Sandwich und kaufen in der örtlichen Bakery Kaffee und Eistee. In Bordertown gibt es dann einen zweiten Halt an einem lauschigen Picknick Platz an einem Bach. Ein junger Hund jagt Enten und kommt uns “pflotschnass” begrüssen. Dort verzehren wir den Rest unseres Picknicks.
Danach geht die Fahrt weiter über Nihil, wo es wirklich nichts gibt. Noch 100 Kilometer. Um Dimbola sehen wir einen Hinweis “Pink Lake”. Erst als wir daran vorbeibrausen, sehen wir das Traumbild, ein pinker See! How come? Wir kehren um und fahren zum Aussichtspunkt. Die Seen, die durch salzhaltiges Grundwasser gespiesen werden, trocknen im Sommer aus und sind dann teilweise durch eine Salzschicht bedeckt. Aus der Nähe sieht das wie Himalaya Salz aus, deshalb die pinkige Farbe, ein eindrückliches Naturspektakel.
Um 17 Uhr checken wir im Horsham International Hotel ein. Horsham ist ein Städtchen mit 15’000 Einwohner. Morgen besuchen wir die Grampians und die McKenzie Falls.
Warum haben wir den Mount Osmond Golf gestern nicht gespielt. Die Planung der Weiterreise bis Melbourne war mal wieder zeitintensiv. So sind wir erst gegen Mittag auf einen Spaziergang durch den Port Adelaide aufgebrochen. Zuerst besteigen wir den alten Leuchtturm und dann zieht uns das Wrack eines alten Segelbootes auf einem Trockendeck in den Bann, die City of Adelaide.
Das Schiff wurde 1864 gebaut und brachte auf 23 Reisen, Auswanderer von London nach Adelaide. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffahrt erlebte das Schiff eine Odyssee und sank als es als Clubhouse der Navy in Scotland diente. Eigentlich sollte es verschrottet werden, aber Nachkommen der Auswanderer wollten das Schiff retten und restaurieren. Seit 2014 liegt es nun im Hafen von Port Adelaide. Freiwillige arbeiten an der Restaurierung, welche aber mindestens noch zehn Jahre dauern wird. Eine Sisyphusarbeit!
Silvia