Three Apostles gone
Geologie ist eigentlich nicht meine Leidenschaft. Doch die zahlreichen Felsformationen entlang der Great Ocean Road können richtig süchtig machen und lassen das Golfspiel glatt vergessen. Wir wurden von unseren Kollegen vorgewarnt, dass rund um die Twelve Apostels richtig viel los ist und sie haben recht. Wir erreichen den Ort am frühen Nachmittag. Die Zufahrten sind mit Autos verstellt, die verschiedenen Car Parks sind übervoll und auf dem Weg zu den Klippen herrscht ein Gedränge, wie nach einem Konzert im Hallenstadion. Das Erreichen der Klippen braucht wirklich viel Zeit. Der Feiertag (Tag der Arbeit) hat nicht nur Touristen, sondern auch viele Australier dazu bewogen, das Naturspektakel zu besuchen. So machen wir am Montag nur ein Kurzbesuch und werden einen Tag später nochmals vorbeischauen.
Das Zusammentreffen mit der Schlange am Vortrag beschäftigt mich am folgenden Morgen immer noch. Beim Auschecken aus der Lodge sprechen wir die Vermieterin auf das Thema an. Sie meint: Passt auf, alle Schlangen im südlichen Australien sind sehr giftig. Sie sind aber nicht aggressiv, wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Rückblickend muss ich eingestehen, dass ich beim Suchen meiner Bälle auf den Golfrunden in Australien etwas sehr unvorsichtig war. Das wird sich ab sofort ändern.
So, kurz nach 10 Uhr geht’s ein zweites Mal zu den Twelve Apostles. In Tat und Wahrheit sind es aber nur neun Kalksteinmonumente. Wind und Wasser haben ganze Arbeit geleistet oder ist die Zahl 12 einfach nur ein Marketing Gag? Wir haben Glück, die Touristenbusse aus Melbourne und Umgebung sind noch nicht eingetroffen. Wir bestaunen die Felsformationen vom Strand und von den Klippen. Einfach genial! Die Lichtverhältnisse sind optimal und so lassen sich einige Fotos schiessen.
Auf unserer Tour entlang der Küste fahren wir anschliessend die Loch Ard George und London Bridge an. Von der Steinbrücke stehen heute leider nur noch die beiden Pfeiler. 1990 ist ein Teil leider eingestürzt. Silvia und ich sind uns einig: der Besuch des 12 Apostles National Parks ist ganz klar ein Muss auf einer Australienreise. Hoffen wir, dass im nächsten Jahr nicht schon wieder einer fehlt.
Am späteren Nachmittag ist noch etwas Bewegung angesagt und wir spielen eine 9 Loch Runde in Warrnambool. Anschliessend suchen wir unsere Lodge in Killarney. Der Besitzer, ein Mann aus der Nähe von Florenz, hat vor acht Jahren Italien verlassen, baute ein modernes Beach House nahe dem Meer und betreibt nun mit seiner Frau ein B&B. Alles top, ausser dass kurz vor 23 Uhr zweimal die Alarmanlage losgeht. Die Begründung, warum das passiert, kann ich am nächsten Morgen nicht nachvollziehen. Doch spielt auch keine Rolle, wir fahren ja weiter.
Ruedi