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The Fruit Bowl

Der Montag in Ranfurly startet mit heftigem Regen. Positiv, unser Mietauto wird vom Staub befreit. Ich hole Brötchen und Saft im Laden und wir lassen uns Zeit beim Frühstück. Nach einem längeren Telefongespräch mit der Schweiz verlassen wir pünktlich das Zimmer. Obwohl sich die Wolken langsam verziehen, nutzen wir die Möglichkeit, im perfekt eingerichteten Aufenthaltsraum der Lodge die Weiterreise in Australien zu planen. Das heisst konkret: Auto und Hotelzimmer reservieren usw.

Kurz vor 12 Uhr starten wir den Trip nach Cromwell. Die ehemalige Goldgräberstadt Naseby ist das erste Etappenziel. Kurz vor dem Dorfeingang passieren wir den Golfplatz. Dann kommt ein Wegweiser zur Curling Halle. Ja richtig, hier wird Curling gespielt. Einmal im Jahr findet ein grosser Anlass mit internationaler Beteiligung statt. Wir fahren weiter ins Dorf und spazieren durch einige Strassen. Vor etwa 150 Jahren war da richtig viel los. Heute leben noch etwa 120 Personen und viele Gebäude sind in einem schlechten Zustand. Wir besuchen das Royal Hotel, plaudern mit dem Besitzer und trinken einen Kaffee. Hier nimmt man sich noch Zeit für den Gast und will wissen, was er in der Region so unternimmt.

Auf der Weiterfahrt machen wir Halt bei der Curling Halle und beim Golfplatz, eine einfache 9 Loch Anlage. Beide Sportanlagen machen einen eher verlassenen Eindruck. Wir fragen uns, wo übernachten die Leute, wenn im Winter eine grosse Sportveranstaltung stattfindet.

Auf der Strecke nach Cromwell (ca. 120km) kommen wir an Wedderburn, Oteurehu, Lauder und Omakau vorbei und interessant, alle Dörfer haben einen Golfplatz. Warum wohl? Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Wir durchqueren wie am Vortag Weideland und Steppen entlang von Hügelzügen. In Clyde soll es gemäss Reiseführer eine alte Brücke geben. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen. Beeindruckt sind wir aber vom Staudamm und dem Wasserkraftwerk weiter hinten im Tal.

Dann geht es entlang dem Clutha River Richtung Cromwell. Diese Region ist bekannt als Früchtekammer Neuseelands, auch “the fruit bowl of New Zealand” genannt. Es folgt ein kurzer Besuch des Golf Clubs in Cromwell. Dieser wurde kürzlich komplett neugestaltet. Wir werden nett empfangen und reservieren eine Tee Time für den nächsten Tag. Auf den letzten Kilometer am Ufer des Lake Dunstan zum Lake Resort beginnt es abermals zu regnen. Die Lage und die Architektur der Hotelanlage gefällt mir. Die einzelnen Gebäude haben direkten Seeanstoss. Jetzt fehlt uns nur noch das eigene Boot. Doch die Temperaturen laden nicht wirklich ein. Auf den umliegenden Hügelzügel liegt ein Hauch von Schnee.

Ruedi

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