Boulders
Beim Frühstück treffen wir auf ein junges Pärchen, sie Griechin, er Engländer, beide arbeiten als Anwälte in Hongkong! Ein spannendes Gespräch über Eurokrise, Möglichkeiten für junge Talente im Ausland zu arbeiten sowie Anti Trump Propaganda ergibt sich.
Michael, der Hausherr der Silver Peaks Lodge, hat uns heute eine zweite Sheepdog Show sowie das Scheren der Lämmer angeboten. Nach dem Auschecken spazieren wir einige 100 Meter zum Schuppen, wo die Schafe geschoren werden. Der kleine Hund der Familie begleitet uns. Unten beim Schuppen warten ein Riesenschnauzer und ein Border Collie darauf, Schafe zu treiben. Der Border Collie wird losgelassen, der Schnauzer winselt, er möchte doch auch, aber er muss warten. Michael hat ihn voll im Griff. Der Border Collie rennt sicherlich700 Meter hoch und treibt die Schafe zu uns. Hmh, die sind ja schon nackig. Nun kommt der Riesenschnauzer zum Einsatz und treibt die Schafe wieder zurück. Morgengymnastik der Schafe! Wir gehen in den Stall, dort warten etwa zehnungeschorene fünfmonatige Lämmer. Michael packt eines und dieses wird in wenigen Minuten von Kopf bis Fuss geschert. Auch ich bräuchte einen Haarschnitt. Viel Wolle für wenig Geld, konkret 3 NZ$ pro Schaf. Ein Profi würde für das Scheren 1.50 NZ$ pro Schaf verlangen. Kein Wunder haben Michael und Chrissy die Schafherde massiv reduziert und das Land verpachtet.
Um elf gehen wir Autowandern: Oamaru und Moeraki Boulders sind angesagt. Letztere sind eine Anzahl ungewöhnlich grosser kugelförmiger Mineralaggregate. Die grau gefärbten Steine liegen einzeln oder in Gruppen am Strand. Die Erosion erzeugt durch Wellen des Meeres legt regelmässig weitere Kugeln frei. Ein interessantes Fotomotiv.
In Oamaru gibt es eine Blue Penguins Kolonie. Leider kommen die kleinen Pinguine erst in der Dämmerung an Land. Solange wollen wir nicht warten. Dafür sonnen sich vier Robben in den zerklüfteten Felsen. Fotografieren verboten. Wir essen eine feine Fischplatte im Restaurant, fahren dann durch das Dorf mit schönen alten Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Rückfahrt klärt es auf und Ruedi möchte die besseren Lichtverhältnisse nutzen, um bessere Fotos von den Boulders zuschiessen. O weh, es ist High Tide und der Strand schlecht zugänglich. Also Tipp: die Moeraki Boulders unbedingt bei Low Tide besuchen.
Silvia