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Doubtful Sound

Cruising in Doubtful Sound ist nicht sogradlinig wie Cruisen in Milford Sound. Zuerst wird man für knapp eine Stunde mit einemSchnellboot über den Manapouri See gefahren, dann weitere 45 Minuten mit dem Bus über den Wilmot Pass (Höhe 600m) bis wir endlich den Ausgangspunkt für die Cruise Deep Cove erreichen. Dort besteigen wir das Boot der gleichnamigen Charterfirma mit acht weiteren Passagieren. Eine nette Gruppe, vier Engländer und vier Israeli etwa in unserem Alter. Wir beziehen unsere “Suiten”.Das WC ist gleichzeitig Dusche und auf dem Deck. Duschen ist also nicht angesagt, da sonst sicherlich die Toilette für den Rest des Tages nass ist.

Wir starten die Bootsfahrt bei Sonnenschein. Der Lunch besteht aus frischem Lobster und Salaten. Unglaublich, man darf sich den Bauch mit Lobster vollschlagen. Nach dem Essen sehen wir die erste Delphin Kolonie. Vier Unerschrockene paddeln in Kanus los. Es beginnt zu regnen! Danach heisst es Fische fangen fürs Znacht. Ruedi fängt auch gleich seinen ersten Fisch, leider viel zu klein, er taugt nur als Köder. Es hat keine Tunas, wie eigentlich erwartet. Also fahren wir zum nächsten Spot.

In der nächsten Bucht sind wir erfolgreich: der Znacht ist gerettet. Nach zweimickrigen “Röteli” schafft es Ruedi, drei schöne Bluecods rauszuziehen. Nun möchten wir sehen, wie Fische ausgenommen werden. Naja, die Kiwis machen es sich einfach: sie ziehen auf der einen Seite des Fisches ein Filet ab und werfen den restlichen Fisch weg. Also doch einmal bei Jean-Pierre oder der Migros in die Schule gehen.

Bei starkem Regen und wenig Sicht fahren wir zum äussersten Zipfel des Sounds, in die Tasman See. Draussen bei Nee Islands gibt es eine Seelöwenkolonie auf zwei Felsplateaus. Wir sehen sicher hundert Tiere. Gemäss dem Skipper leben da draussen aber etwa 4500 Seelöwen.

Die See ist rauh und wir fahren zurück in einen ruhigeren Arm des Sounds. Vorgängig holen wir noch zwei Kisten aus der See, gefüllt mit Lobster. Es sind so viel, dass jeder Teilnehmer der Reise noch einen gekochten Lobster auf den Heimwegmitnehmen darf. Im Weiteren lernen wir, wie man einen brütenden Lobster erkennt. Diese werden auch gleich wieder ins Meer geworfen.

In der Bordküche bereitet der Koch, der Sohn des Kapitäns, das Nachtessen: Catch of the day, vom Skipper selbst gejagtes Wild, Rosmarinkartoffeln und frisches Gemüse. Es riecht wunderbar. Das Nachtessen ist ein Hit.

Es regnet stark und die Sicht ist schlecht. Der Kapitän fährt uns in eine Bucht. Hier hat es keine Wellen. Ruedi und ich gehen schlafen, so gut wie man hier halt schlafen kann. Morgens um sechs muss ich dann definitiv das erste Malzur Toilette. Wieder zurück im Bett ist mir schwindlig. Unangenehm! Kurz darauf höre ich, wie der Kapitän den Motor startet. Es schaukelt und dreht. Raschziehe ich mich an und gehe an Deck. Mit einer Tablette und Frühstück geht der Schwindel wieder weg. Nun fahren wir nochmals 2 1/2 Stunden die Strecke zurück. Um zwölf sind wir dann wieder in Manapoura, holen das Auto und fahren nach TeAnau ins Hotel.

Ruedi macht ein vierstündiges Nickerchen. Es scheint, dass er auf dem Schiff nicht wirklich hat schlafen können. Ich beschäftige mich mit der Planung unserer Tour durch Southland.

Die Schiffahrt durch den Doubtful Sound war eindrucksvoll und hat uns weitere Seiten von Neuseeland gezeigt. Der Trip war Natur pur: Berge, Wasserfälle und wilde freilebende Tiere (Seals, Dolphins, Pinguines und Whales). Wir würden dieReise wieder auf einem kleinen Schiff unternehmen.

Silvia

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