Die heutige Reise führt uns nach Fox Glacier in die Berge. Wir machen einen Zwischenstop in Hokitika. In dieser Goldgräberstadt würde ich gerne einen Gold Nugget kaufen. Wir betreten einen Laden genannt “The Gold Room”. Rasch wird klar, das Angebot ist voll auf Touristen ausgerichtet. Im Vergleich zum Internet sind die Preise fast doppelt so hoch. Wir verlassen den Laden und gehen auf Shopping Tour. Viele Läden haben ein «look and feel» wie bei uns in den 60er Jahren. Vor der geplanten Golfrunde stärken wir uns im Café 39. Ich nutze die Gelegenheit und lese die lokalen Zeitung. Zwei Artikel wecken mein Interesse.

Die Wahl von Trömp (ich zitiere Christoph Blocher) ist auch in Neuseeland das Topic. Scheinbar ist der Rechtspopulismus hier schon länger ein Thema. Im 2004 konnte ein Politiker à la Trömp nur knapp verhindert werden. Viele Neuseeländer sind mit dem neuen amerikanischen Präsidenten nicht glücklich und sehen sich, wie die Zeitung meint, schon heute als Verlierer.

In einem zweiten Artikel wird über die Unwetter der letzten Tage berichtet. Unter dem Titel von der Natur geschaffen, von der Natur zerstört, wird anschaulich, wie die Sylvia Flat Hot Pools nahe dem Lewis Pass in Canterbury durch die gewaltigen Wassermassen der letzten Tage verschüttet und zerstört wurden.

Weiter geht es auf den Golfplatz Hokitika. Es handelt sich um ein Links Course direkt am Meer. Er ist dem Wind ausgesetzt und die Fairways sehen aus wie Wellblech. Mal sehen, wie ich mit diesen Verhältnissen umgehen kann. Mir läuft es gut, nach 9 Loch liegt eine 90er Runde drin. Am Schluss der Runde sind es dann 95 Schläge.

Jetzt müssen wir los. Vor uns liegen noch etwa 200km. Wir fahren durch Wälder und Weideland in Richtung Süden. Die Gegend ist wenig besiedelt und scheint mir sehr arm zu sein. Wir kommen näher zu den Bergen. Ich bin begeistert von den breiten Flussläufen. Für einmal sind viele Brücken sogar zweispurig.

Wir passieren das Dorf Franz Josef, das Gstaad oder St. Moritz von Neuseeland und fahren in Richtung Fox Glacier weiter. Beide Orte holen die Touristen mit dem Versprechen ins Dorf, man könne Gletscher sehen. Das werden wir morgen überprüfen. Beim Durchfahren werde ich eher an Sedrun während dem Bau des Gotthardbasistunnels oder Davos während des WEFs erinnert. Beide Dörfer haben keinen Charme und der Lärm der Helis stört mich.

Das High Peaks Hotel ist aber einladend und hat ein Restaurant. Nach einem langen Tag freue mich aufs Nachtessen.

Ruedi