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Rain and Sunshine

Der 26. Januar 2017 hat zwei Gesichter. Beim Aufstehen regnet es einmal mehr stark und die Berge verstecken sich im Nebel. Die 11 Grad sind auch nicht die Wunschtemperatur für einen Sommermorgen. Wir starten unsere Fahrt nach Wanaka. Die Reisezeit von Fox Glacier bis ins Ziel beträgt etwas mehr als zwei Stunden. Wir starten die Etappe und fahren durch grosse Wälder und Weiden. Ausser einer Lachsfarm treffen wir immer wieder auf Schaf-, Kuh- und Rinderherden. Vereinzelt sind auch Pferde auf der Weide. Die Häuser und Scheunen in der Gegend machen auf mich einen recht armseligen Eindruck. Hier sind die Brücken mehrheitlich wieder mit nur einer Fahrspur ausgestattet.

Kurz vor Haast erreichen wir das Meer. Nach diesem Ort geht es wieder ein breites Tal, vorbei an den Fantail Falls, in Richtung Haast Pass. Ab jetzt stehen auf jedem Parkplatz mit einem Lookout zahlreiche Fahrzeuge mit Touris aus Asien. Alle sind auf der Jagd nach einem tollen Foto und Selfie trotz Nebel und Regen. Sind die Fotos im Kasten geht es weiter zum nächsten Lookout. Ich komme mir vor, wie im Begleittross an der Tour de Suisse. Hält ein Fahrzeug an, stoppen sofort auch die nachfolgenden Autos und das «Procedure» beginnt von vorne. Aussteigen, Fotoapparat oder Smartphone hervorholen, dann abdrücken, was der Apparat hergibt. Einige Asiaten sind mit der nassen Strasse und den vielen Kurven überfordert. Sie reduzieren in den Kurven die Geschwindigkeit auf Schrittempo und provozieren so unnötige Überholmanöver. Diese Art von Fahrerei dauert bis kurz nach dem Haast Pass.

Ein SUV mit vier Koreanern fällt besonders auf. Er macht in nahezu jeder Kurve einen Fahrfehler und verlässt dann mit den linken Rädern die Strasse. Nach der Kurve beschleunigt er wieder stark, was ein Überholen verunmöglicht. Dann plötzlich auf einer geraden Strasse nach der Passhöhe, man könnte eigentlich 100km/h fahren, bremst er unvermittelt ab, die Fenster werden runtergelassen und Fotoapparate mit langen Objektiven werden herausgestreckt. Endlich kann ich dem gefährlichen Treiben ein Ende setzen und den Idioten überholen.

Wir erreichen zuerst den Lake Wanaka, dann den Lake Havea. Mit jedem Kilometer wird es sonniger und die Temperatur steigt auf 23 Grad. In Wanaka angekommen, ist so richtig viel los. Auf dem See tummeln sich Segelboote und Surfer. Die Restaurants entlang der Strasse sind gut besetzt und der „New World“ (Lebensmittelladen à la Coop oder Migros) ist sehr gut frequentiert. Man könnte meinen, Weihnachten oder Neujahr stehe vor der Tür. Nach Bezug des Hotels und einer Dusche geht es zum Mexikaner. Der Italiener hat eine geschlossene Gesellschaft. Den Tag beschliessen wir mit einem Spaziergang am See. Morgen steht wieder Sport auf dem Programm, der Körper ruft nach Bewegung.

Ruedi

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