New Year`s Eve 2016
Bei Hausboot denke ich erstmal an den Film von 1958 mit Sophia Loren und Cary Grant! Seit wir hier in Neuseeland sind, bekommt der Begriff eine neue Bedeutung. Fast in jedem Garten steht ein Boot, man könnte also auch von Houseboat sprechen. Mit den vielen Gewässern ist es natürlich eine gute Sache, ein eigenes Boot zu haben. Angekommen in Tutukaka realisieren wir, dass in vielen Gärten auch ein Traktor steht. Wozu wird der gebraucht, wenn das Grundstück nur etwa 1000 m2 misst? Die Lösung des Rätsels lernen wir von Garry, unserem Vermieter: mit dem Traktor schleppt man das Boot zum Meer, kann damit über den Strand fahren und das Boot ins Meer lassen ohne stecken zu bleiben. Schadet wohl auch weniger dem Auspuff!
Heute, am letzten Tag des Jahres, sind wir von Juliet und Garry zu einem Bootsausflug eingeladen. Wir freuen uns wie kleine Kinder mal in den Buchten, die wir bereits von oben kennen, rumzukurven. Als Alternative hätte es einen ganztägigen Ausflug zu den Poor Knights Islands gegeben, der aber nur lustig ist, wenn man schnorchelt oder taucht.
Also cremen wir uns tüchtig ein und ziehen unsere mit Sonnenschutzfaktor versehenen Klamotten an. Den Badeanzug lassen wir zuhause, das Wasser ist uns noch zu kühl. Wir klettern ins Boot auf dem Anhänger und werden zum Strand gefahren. Juliet und Garry steigen ins Wasser, das Boot gleitet vom Anhänger. Juliet muss es halten, Garry stellt den Trailer an den Strand. Es ist etwa zwei Stunden nach High Tide. Der Strand ist bereits voll von Trailers, viele geniessen den freien Tag und das fast windfreie Wetter. Das Einschiffen ist bereits ein kleines Abenteuer für uns Novizen. Nun geht es aber los. Das Boot hat einen sehr starken Motor und Garry braust geübt ins Meer hinaus. Dann geht es mal zu dieser, dann zu jener Bucht, um etwas zu verschnaufen und Häuser anzuschauen. Nach gut einer Stunde geht es in die Tutukaka Marina. Wir legen an und gehen in den Angler Club, das dritte Restaurant im Ort. Hier gibt es was zutrinken und zum Essen, feine Calamari. Der Club wird geschmückt für die Party vom Abend. Ein kleiner Hund schleppt sein Bettchen zu meinem Stuhl und legt sich hin. Selbstverständlich nehme ich mir Zeit, ihn zu kraulen und zu trösten, da sein Meister, der die Soundanlage installiert, keine Zeit für ihn hat.
Nach dem Essen wird nochmals flott ins offene Meer gebraust und dann zurück zur Wellington Bay. Das gleiche Prozedere wie am Morgen, aber retour. Ich bedaure, dass ich nicht auch ins Wasser springen kann. Ein Vorsatz für das neue Jahr ist, mindestens die Füsse im Meer zu baden. Es hat nun so viele Leute am Strand, dass das Wasser wärmer sein muss. Nun geht es die 500m vom Strand zurück zum Haus. Garry ist ein Meister im den Anhänger rückwärts in die Einfahrt zu manövrieren. Das war ein toller Start in den letzten Tag des Jahres 2016. Thank you Juliet and Garry!
Wir zwei nehmen den Rest des Tages gemütlich. Für heute Abend haben wir einen Tisch im Restaurant Schnappa Rock reserviert. Mitternacht werden wir entweder am Strand oder von unserer Terrasse aus das Feuerwerk betrachten. Ein privater Hausbesitzer, von Beruf aber Pyrotechniker, soll jedes Jahr ein Feuerwerkzünden.
Unseren lieben Lesern wünschen wir Happy New Year! May all your wishes come true!
Silvia