The Ghost of Buddha Dji
Ruedi hatte schon früh angemeldet, dass er in Cairns eine Skyrail- und eine Eisenbahnfahrt machen will. So haben wir gestern die Tickets über das Internet gebucht. Mit dem Auto fahren wir zum Ausgangspunkt nach Smithfield und holen unsere Boarding Pass ab. Gleich geht’s los mit einer 6er-Kabine, wie im Skigebiet, aber für uns alleine. Die Bahn fährt in zehn Minuten über Eukalyptus Wälder weiter über den rankenreichen Regenwald zur 545 Meter über Meer gelegene Red Peak Station. An klaren Tagen hätte man eine wunderbare Sicht überCairns und das Hinterland. Hätte man, heute erinnert es eher an “Gorillasin the Mist”. Wir steigen trotzdem aus und machen einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald. Die nächste Etappe führt in weiteren zehn Minuten zur Barron Falls Station. Wow, was für ein Ausblick! Tiefe Schluchten, ein See, rauschende Bergbäche und immer noch eine reichhaltige Flora und Fauna auf über 400 Meter Höhe. Hier machen wir eine längere Wanderung und bestaunenden Wasserfall und das dazugehörige Kraftwerk.
Buddha Dji ist die männliche Teppich Phyton, die nach den Traumzeit- legenden der Aborigines den Barron Fluss und die Bäche, die ihn auf seinem Weg bis zur Küstenähren, in die Erde geritzt hat. Der Geist von Dji kehrte zurück zum Meer, wo er zur Ruhe kam.
Eine dritte und letzte Etappe führt uns nach Kundara, einem Dorf im Regenwald, voll Touristen, der einen oder anderen Frittenbude, Shops mit unnötigem “Gschmeuss” und zwei, drei Hotels. In einem Restaurant mit schönem Garten essen wir etwas.
Um zwei Uhr fährt dann der Zug der “Scenic Railway” von Kuranda nach Cairns. Für die Strecke von 37km braucht er zwei Stunden! Wir werden aber nur bis zur 25km entfernten Freshwater Station mitfahren. Dort wartet ein Shuttle, der uns wieder zum Ausgangspunkt unserer Tagestour zurückbringt.
Die “Kuranda Scenic Railway” ist ein imposantes Bauwerk, vergleichbar mit den Bauten auf der Gotthardbergstrecke. Warum hat man sich im ausgehenden18. Jahrhundert überhaupt diese Mühe gemacht? Der Goldrausch brauchte bessere Versorgungswege für die schnell wachsenden Goldgräberstädte. 1500 Arbeiterbewegten 2.3 Mio. Kubikmeter Erde. 15 manuell gebohrte Tunnel mit einer Gesamtlänge von 1746 Metern und 55 Brücken krönen das Bauwerk. Die speziellen Loks, Modell 1720 Diesel Elektro der Clyde Engineering Company (für die Ruedis und Rainer), welche in den 60er Jahren die alten Dampfloks abgelöst haben, sind in den bunten Buddha Dji Farben gehalten und ziehen 13 Wagen mit sicher 400 Passagieren.
Leider war das Wetter heute nur mittelprächtig, dafür aber auch nicht zu heiss. Keines der Fahrzeuge wäre klimatisiert gewesen.
Müde kehren wir um fünf ins Hotel zurück. Hoffentlich hat Ruedi für heute Abend ein gutes Restaurant evaluiert.
So, morgen geht es wieder an einen schönen Strand im Barrier Reef.
Silvia