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Power Cut

Kurz vor 6 Uhr werde ich wach und höre: Wir haben Stromausfall. Mir egal, ich drehe mich ab und schlafe nochmals eine Stunde. Dann wird mir bewusst, kein Licht im Badezimmer heisst auch kein Morgenessen. Silvia zieht sich an und geht ins Restaurant des Hotels um die Ecke. Sie kommt zurück und meint: Vor 2 Uhr am Nachmittag geht nichts. Wir packen unsere Sachen, ich esse aus der «eigenen» Küche etwas Cottage Cheese und bringe unsere sieben Sachen ins Auto. An der Reception wollen wir die Rechnung begleichen. Upps, da beginnen am Weihnachtsbaum die elektrischen Lichter wieder zu leuchten. Nun steht dem Morgenessen im Restaurant nichts mehr im Wege.

Nach dem Essen fahren wir in Richtung Kaitaia los und es regnet. Seit meiner Ankunft anfangs Oktober in Down Under habe ich nur an etwa 4 Tagen Regen erlebt, nicht schlecht. In Kaitaia vor dem PaknSave herrscht ein grosses Verkehrschaos. Warum? Die Antwort erhalten wir kurze Zeit später. In der Stadt sind alle Läden und Tankstellen geschlossen. Sie haben alle immer noch keinen Strom. Der PaknSave verfügt vermutlich über ein Notstrom Aggregat. Wie wir später im NZ Herald lesen, ist nicht ausgeschlossen, dass der Stromausfall (auch Power Cut genannt) auf Sabotage zurückzuführen ist.

Wir machen einen Abstecher zum nächsten Golfplatz an der Küste bei Ahipara. Der Platz hat dringend Wasser nötig. Die Fairways und Greens machen einen sehr schlechten Eindruck. Wir fahren zurück und schauen uns den südlichsten Teil des 90 Miles Beach an, doch Regen und Sandschlamm verhindern einen Strandbesuch.

Nun geben wir im Navi unser Tagesziel ein: Omapere. Für die Strecke von 100 km wird eine Zeit von mehr als 2 Stunden angegeben. Wir fahren los, nach rund einer Stunde meldet die Co-Pilotin, dass die Strasse nicht durchgehend ist und uns noch eine Fahrt mit einer Fähre bevorsteht. Jetzt ist klar, warum diese Etappe 2 Stunden dauern soll. Kurz nach der Ankunft bei der Fähre können wir einschiffen und lernen, was es heisst, ein Schiff zu beladen. Der Kapitän gibt Anweisungen und winkt die Fahrzeuge eigenhändig an den richtigen Platz. Gemäss Prospekt kann das Schiff 24 Autos transportieren. Auf unserer Fahrt sind es aber sicher mehr.

In Omapere angekommen, besichtigen wir das Hotel. Der Speisesaal sieht nicht schlecht aus, der Rest des Hotels ist nicht wirklich einladend. So fahren wir weiter nach Dragaville und verbringen die Nacht in einem Motel. Ein Spaziergang ins Town Center, ein Nachtessen beim Inder und ein Einkauf im Countdown lassen uns den Tag beenden.

Das Titelbild repräsentiert die heutige Fahrt von Karikari nach Dargaville. So habe ich mir Neuseeland vorgestellt: Kühe, Rinder, Schafe und grosse Farmen.

Ruedi

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